Das Geläut der Basilika St. Aposteln zählt zu den größten der Stadt Köln. Es besteht aus dem sechs Glocken umfassenden Hauptgeläut im Westturm und aus der kleinen Josephsglocke von 1983 im südlichen Chorflankenturm. Die drei historischen Glocken Salvator, Maria und Felix bilden den spätmittelalterlichen Kern des Hauptgeläuts. 1507 goss der Kölner Glockengießer Johan von Andernach diese drei Instrumente. Sie dienten, um zu den Stiftsgottesdiensten zu rufen. Eine vierte, dem heiligen Adauctus geweihte Glocke aus dem Jahr 1507 lud zu den Gottesdiensten der Pfarrei ein.
Als nach der Säkularisation St. Aposteln nur noch Pfarrkirche war, wurde die Adauctus-Glocke nach Rheinkassel abgegeben, wo sie heute noch läutet. Nachdem ein 1844 von Georg Claren als Ersatz für die Adauctusglocke gegossenes Instrument im Ersten Weltkrieg vernichtet worden war, ergänzte 1927 die Gießerei Petit & Gebr. Edelbrock aus Gescher (Westfalen) den vorhandenen Bestand um eine kleinere Franziskus- und um eine größere Görresglocke. So entstand die im Rheinland häufiger anzutreffende Disposition b0 - des1 - es1 - f1 - ges1. 1938 wurde die schadhaft gewordene Marienglocke durch einen Faksimileguss ersetzt, der optisch zwar die alte Glocke von 1507 kopiert, aber klanglich einer modernen Glocke ähnelt.
In dieser Form überdauerte das Geläut den Zweiten Weltkrieg und die Zerstörung der Basilika. Denn als die beiden Glocken von 1927 abgeliefert werden sollten, war der Westturm von St. Aposteln bereits durch Bomben stark beschädigt und die Glockenstube nicht mehr ohne Gefahr zu betreten.
2005 wurde im Rahmen des 20. Weltjugendtags in Köln eine Papst Johannes Paul II. gewidmete Glocke hinzugefügt, die mit dem Schlagton ges0 das Geläut in die Tontiefe vervollständigen sollte. Sie wurde ebenfalls in Gescher gegossen. Obwohl die im Volksmund genannte „Weltjugendtagsglocke“ tonlich zu hoch aus dem Guss kam, wurde sie wegen ihrer herausragenden klanglichen Qualität unkorrigiert belassen im Turm aufgehängt.
Gleichzeitig wurden alle Armaturen erneuert und das Geläut in einen neu errichteten Holzglockenstuhl an Holzjoche umgehängt. Alle sechs Glocken im Hauptturm besitzen Schlaghämmer, mit denen Melodien „gebeiert“ werden können.